Eintauchen am Urisee
Das geplante Eistauchen Anfang 2016 war wie eine Lotterie. Mal wars kalt mal nicht. Am 7. Februar war im Raum Ulm keine einzige Schneeflocke zu finden. Bei eher frühlingshaften Temperaturen machten wir uns auf nach Reutte zum Urisee. Kurz hinter Kempten erblicken wir bereits die schneebedeckten Berge. Ein gutes Zeichen. Links und rechts der Fahrbahn sprießten schon die ersten Frühlingsboten.
Den Schildern nach Reutte folgend, bogen wir nach ca. 5 km rechts ab, durchkreuzten ein paar kleinere Orten und folgten der Wegbeschreibung zum Urisee. Wie bestellt lag er da. Auf der Wasseroberfläche noch eine beachtliche Eisschicht vom nächtlichen Frost. Nicht begehbar aber für das erste Eistaucherlebnis dick genug. Tags zuvor hatte bereits eine Gruppe Taucher den Einstieg vom Eis befreit.
Jetzt war schleppen angesagt. Alles musste an den See. Flache, Jacket, Automaten, Essen, Trinken, Lampen, Fotozeug, Notfallausrüstung und knapp 14kg Blei. Nach der dritten Runde und einem gefühlten Liter Schweiß, fragte ich mich insgeheim, ob das wohl die richtige Entscheidung war. Nein, Ja – Ja! ich will das. Das soll Spaß machen redete ich mir ein. Machte es dann auch. Die ganze Aktion wurden von Sven Borchert super organisiert. Einem guten Tauchlehrer Kollegen, mit dem die Tauchschule Scubamarine im Bereich TechDiving zusammenarbeitet. Hier der Link zu seinen Ausbildungsangeboten.
Wie läuft Eistauchen eigentlich ab?
- Eisfläche räumen
- Dreieck mit Bohrer und Säge vorbereiten
- Absperren
- Notfallausrüstung zum Bergen bereithalten
- Je zwei Tauchteams leinen sich an
- Je zwei Tauchern haben die Leinensicherung zu beaufsichtigen
- Je zwei weitere Taucher stehen als Backup-Bergungsteam bereit
Wie man sieht, eine recht aufwendige Angelegenheit, die ein gewisse Materialschlacht und vor allem Routine voraussetzt.
Welche Sicherheitsausrüstung benötigt ein Taucher?
- Flasche mit zwei getrennten Ventilen
- Trockentauchanzug
- Genug zu trinken
- Eventuell warme Suppe
- Sauerstoff-Gerät
- Mindestens 50 m schwimmfähiges Seil ca. 10 mm dick
- Diverse Karabiner für die Befestigung des Seils am Taucher
Nach ca. 6 Stunden und diversen Sicherheit- und Notfallskills hatten wir das SSI Eistauchen Brevet in der Tasche. Fazit: Der ganze Aufwand hat sich rentiert. Wir wurden alle mit tollen Momenten unter einer schillernden Eisschicht belohnt. Wer jetzt Lunte gerochen hat, kann sich gerne direkt bei Sven Borchert für Winter 2016 vormerken lassen. Wie gesagt: man benötigt für einen Eistauchtag mindestens 6 Personen. Ich und Jörg sind auf jeden Fall wieder dabei. Wie siehts mit Euch aus?