Tauchen wie ein Profi. Kirby Morgan Event

Im Naubad in Langenau sorgte ein ungewöhnliches Gerät für Aufsehen: ein gelber, schwerer Tauchhelm, der eigentlich nur von Berufs- und Tiefseetauchern genutzt wird. In Zusammenarbeit mit den Bergungstauchern des THW Neu-Ulm, dem Naubad Langenau und der Tauchschule Scubamarine fand einer der begehrtesten Tauch-Events der Branche statt.

Zehn Taucher erhielten die Möglichkeit, den Helm zu testen und unter Wasser eine Hebesack-Übung durchzuführen. Solche Aktionen sind in Deutschland äußerst rar sind. Die Nachfrage war groß: Ein Teilnehmer reiste sogar aus Braunschweig an, ein anderer hatte drei Jahre lang vergeblich versucht, Zugang zu einem solchen Helm zu bekommen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ein solcher Spezialhelm kann bis zu 30.000 Euro kosten – vergleichbar mit dem Preis eines Kleinwagens.

Einsatz bei schwierigen Missionen

Der Helm kommt bei anspruchsvollen Einsätzen wie der Bergung von Fahrzeugen, Arbeiten in Kläranlagen oder bei Unfällen mit Gefahrstoffen zum Einsatz. „Es geht hier nicht darum, Fische zu beobachten. Unsere Aufgabe ist es, Gegenstände oder im Ernstfall auch Menschen im Wasser zu finden“, erklärt Thomas Schröder von Scubamarine, der seit drei Jahren beim THW aktiv ist und bei Scubamarine auch die Freitauchkurse anbietet.

Herausforderung Helmtauchen

Das Tauchen mit dem Helm ist kein einfaches Unterfangen. Teilnehmer mussten volljährig, erfahren und körperlich fit sein sowie medizinische Unterlagen vorlegen. Der Helm wiegt stolze 15 Kilogramm, und die Luftversorgung erfolgt über eine Art „Nabelschnur“, die mit einem Kontrollkoffer an Land verbunden ist. Ein Operator überwacht den Taucher von oben. „Wenn man ins Wasser steigt, vertraut man sein Leben der Person an, die oben steht“, erklärt Thomas Schröder.

Wie wird man Bergungstaucher?

Um Bergungstaucher beim Technischen Hilfswerk (THW) zu werden, braucht man keine Taucherfahrung. Dort wird man auch als Anfänger ausgebildet. Interesse und viel Zeit sollten da sein. Um bei Einsätzen tauchenzu dürfen, muss man volljährig sein. Ein handwerklicher Hintergrund ist hilfreich, aber ebenfalls kein Muss. Die Taucher unterziehen sich jährlich einer Berufsuntersuchung. Zu dieser gehö- ren unter anderem Seh- und Hörtests sowie ein Belastungs-EKG.

Scubamarine unterstützt das THW Neu-Ulm bei der Ausbildung von neuen Bergungstauchern

Bevor ein Begungstaucher die Ausbildung beim THW beginnen darf, muss er die Grundkenntnisse des Tauchens theoretisch und praktisch beherrschen. Hier wird die Tauchschule Scubamarine aus Ulm die Grundausbildung der THW Bergungstaucher ehrenamtlich unterstützen. Vor einiger Zeit fand bereits ein EAN-Nitrox Kurs für das THW Neu-Ulm statt.

Großer Erfolg und Unterstützung für das THW

Die Aktion stieß auf große Begeisterung. „Das THW hat hier hervorragende Arbeit geleistet“, lobt Köppe. Die Nachfrage war so groß, dass die Tauchschule bereits Pläne für eine Wiederholung im nächsten Jahr schmiedet. Die Teilnahmegebühr von 95 Euro wurde vollständig an das THW gespendet, um die wichtige Arbeit der Organisation zu unterstützen und mehr Aufmerksamkeit auf ihre Aufgaben zu lenken. Das THW sucht kontinuierlich nach neuen Mitgliedern, die sich in der Bergungs- und Rettungsarbeit engagieren möchten. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern nicht nur ein einzigartiges Erlebnis, sondern unterstrich auch die Bedeutung der Bergungstaucher und ihrer anspruchsvollen Arbeit.